Betonfundamente im Wassereinzug des Heidelbach?.
Ende Mai 2021 hat die Gemeinde Drebach im Amtsblatt öffentlich über den geplanten Bau eines großen Windparks im Heidelbachtal informiert.
Kurze Zeit später erfolgte über diesen Weg auch die Mitteilung über die seitens Investor beim Landratsamts Erzgebirgskreis eingereichte Bauvoranfrage.
Eine Bauvoranfrage wird vor einem Bauantrag gestellt. Sie dient zur Prüfung, ob ein Vorhaben genehmigungsfähig ist. Es werden u.U. bereits einzelne Aspekte eines Bauvorhabens rechtlich verbindlich geklärt.
Die Subventionsbegünstigten der Windindustrie genießen unter anderem Privilegien beim Bau im sogenannten „Außenbereich“. Im Klartext bedeutet dies, dass z.B. politisch definierte Bauvorhaben trotz eigentlich bestehender Bauverbote umgesetzt werden können, wenn z.B. kein Bebauungsplan der Gemeinde vorliegt.
Allerdings müssen öffentliche Belange, z.B. die des Natur- & Artenschutzes, der Landschaftspflege oder des Anwohnerschutzes nachvollziehbar geprüft, gewichtet und berücksichtigt werden.
Der Standort Heidelbachtal sollte aufgrund seiner zentralen Lage im LSG „Oberes Zschopautal mit Preßnitztal“ naturgemäß nicht für Windindustrie in Frage kommen, wie eine aktuelle Studie der LUH auch bestätigt. Allerdings lehrt uns die Realität anderes, denn der Investor hat einen Ausnahmeantrag bei der Naturschutzbehörde des Landkreises gestellt.
Umso wichtiger, dass nun besonders sorgfältig hinsichtlich Natur- und Landschafts- und Anwohnerschutz geprüft wird.
Etwaige Gutachten aus Investorenkreisen können dabei nicht der Maßstab für Entscheidungen sein. Wir glauben auch nicht, dass Fragen hinsichtlich Natur- und Artenschutz binnen weniger Wochen vollständig geklärt sein können.
Aufgrund der vielen Anfragen und Hinweise von besorgten Anwohnern müssen wir darüber informieren, dass unsere Bürgerinitiative weder über die personellen, noch zeitlichen noch finanziellen Ressourcen für diese Aufgabe verfügt. Wir können hier nur aufklären, berichten und ggf. zu Handlungen auffordern.
Die Verantwortung sehen wir grundsätzlich bei den Vertretern der Kommune, die mit zunehmendem öffentlichem Interesse auch zunehmend Verantwortung bei der Vertretung von Bürger-Anliegen übernehmen sollte. Auch und besonders dann, wenn die Gemeindeverwaltung nach ihrer Aussage am eigentlichen Entscheidungsverfahren keine Zuständigkeit hat.
Die nach wie vor bei uns eintreffenden Unterschriften ermutigen uns, die Sammlung dieser noch eine Weile offen zu lassen, bis es zu einer umfangreichen Auszählung kommen kann.
Zwischenzeitlich haben wir Fotos erhalten, die die Fundamente einer großen Windkraftanlage im Bau aufzeigen. Der auf diesen Fundamenten verbaute Anlagentyp ist dennoch kleiner (Enercon E-101, wie das kleinere der beiden großen WKA in Hilmersdorf), als der im Heidelbachtal geplante. Bei uns soll zusätzlich ein 60 Meter Betonturm auf das Fundament vergossen werden. Erst dann folgt ein reichlich 100 Meter hoher Stahlturm-Aufbau (=Hybridturm).
Ob die Bauvoranfrage des Investors noch ansteht, oder abgelehnt oder mittlerweile seitens Landratssamt positiv beschieden wurde, erfuhren wir übrigens bisher leider nicht. Wir erwarten eine offizielle Mitteilung dazu. Bitte unterstützt die Initiative mit Unterschriften, um sachliches öffentliches Interesse zu fördern.
Eure BI.
Foto (C): Manfred Knake/www.wattenrat.de