Das solltest Du über das Projekt „Windpark Drebach“ wissen!
Im letzten Beitrag haben wir darüber berichtet, dass der geplante Windpark Drebach in einer für unsere Region Erzgebirge bisher unbekannten Dimension einzuordnen ist.
Wir wollen allen Interessierten die Möglichkeit geben, sich mit den Umfängen des Vorhabens und der geplanten Vorgehensweise der Investoren in unserem Heidelbachtal genauer zu beschäftigen.
Grundsätzlich sind die Anlagen für eine Laufzeit von 20 Jahren geplant. Das entspricht der gesetzlich garantierten Subvention für Anlagenbetreiber (Einspeisevergütung gem. EEG). Die Verträge mit den Grundstückseigentümern sind auf 25 Jahre festgesetzt sowie mit Verlängerungsoption auf 30 Jahre. Vermutlich wurden die Verträge mit den Grundstückseigentümern bereits 2014 stillschweigend geschlossen.
Für den Bau von Windindustrieanlagen dieser Größenordnung hat der Investor während seiner Info-Veranstaltung bereits erste Informationen bekanntgegeben. Weitere Informationen fanden wir bei den Herstellerangaben der angestrebten Bautypen
So schätzen wir die erforderlichen Baumaßnahmen im Wesentlichen ein:
- Verkehrswege, für den Schwerlasttransport einzurichten
- Teilweise Verbreiterung von vorhandenen Verkehrswegen
- je Anlage Schaffung von Baustraßen, temporär
- je Anlage Schaffung von Zufahrtswegen, dauerhaft
- teilweise Baumfällungen und Auslichtungen angekündigt – Unebenheiten müssen beseitigt werden
- je Anlage Tragschicht für unbefestigte Flächen und Wege aus Schotter-Sand-Gemisch
- je Anlage planierte und druckfeste Kranstellfläche, dauerhaft verbleibend
- je Anlage Verlegung Erdkabel zu Mittelspannungstransformator (en)
- Verlegung eines Mittelspannungs-Erdkabels zum Netzanschlusspunkt
- vermutlich Spühlbohrung unter Heidlebach Richtung Falkenbach
- Ausbau Mittelspannungstransformator und -schaltanlage
- je Anlage Beton-Fundament, 24 Meter im Durchmesser, Bauform und Tiefe noch nicht abschließend ersichtlich
- je Anlage 60 Meter Stahlbetonturm, + ca. 100 m Stahlturm (Hybridturm)
- je Anlage Erdaufschüttungen auf Fundament in leichten Hanglagen
- insgesamt ca. 40.000 m² Baufeld, temporäre Nutzung
- insgesamt ca. 18.000 m² dauerhaft beanspruchte Fläche
- insgesamt ca. 1.500 m² versiegelte Betonfläche
- vermutlich dauerhafte mehrfach Beschilderung „Vorsicht Eisabwurf“
- Vertreibung von Wildvögeln, um keine Nester auf dem Baugrund zu haben, z.B. Feldlärche
- Geschätztes Transportverkehrsaufkommen von Baufahrzeugen je Anlage
- 30-50 Schwertransporter für Auf- /Abbau des Krans
- ca. 100 Transportfahrzeuge für Fundamentbau
- 60 Fahrzeuge mit Betonturmteilen 7 Stahlturmsegmente
- 5 Antriebsstrang, Generator, Transformator, Maschinenhaus
- 1 Nabe
- 3 Rotorenblätter
- Fahrten für An- /Abtransport Material Tragschicht
- Einsatz von Fahrzeugen und Krane mit einem Gesamtgewicht von mehr als 100 t
Die aus dem Jahre 2014 stammende Planung für das Vorhaben wurde seitens Investor im Corona-Jahr 2020 wieder aufgenommen. Dies geschah weitestgehend ohne Kenntnis der Einwohner.
Es ist für jedermann erkennbar, dass Erweiterungen in Richtung Ehrenfriedersdorf sowie auch in Richtung Scharfenstein möglich sein könnten. Auf Nachfrage hat der Investor bereits bestätigt, dass er sich mehr als 3 Anlagen am Standort vorstellen kann.
Eine Bauvoranfrage für 3 Anlagen wurde bereits eingereicht.
Eine Stellungnahme der Gemeindeverwaltung steht aus.
Die BI GEGENWIND im HEIDELBACHTAL hat einen klaren Standpunkt zum Standort:
Das Heidelbachtal liegt nicht ohne Grund im Landschaftsschutzgebiet „Oberes Zschopautal mit Preßnitztal“. Der Heidelbach selbst ist mit einigen Feuchtflächen ein markantes zusammenhängendes Flächennaturdenkmal. Das Bauvorhaben ist in unmittelbarer Nähe zum Wassereinzugs- und Quellgebiet des Heidelbachs geplant.
Es handelt sich um eines der wenigen unbewohnten und wasserführenden Nebentälern der Zschopau im dichtbesiedelten Erzgebirge.
Weder der Bau noch der Betrieb von einer oder mehreren Windanlagen sind im Kleinod Heidelbachtal aus unserer Sicht zu vertreten.
Die Zustimmung zum Bau erachten wir daher als Fahrlässigkeit.
Denn aus unserer Sicht überwiegt der konkrete Schutzwert des Rückzugsraums für Natur und Mensch entgegen den abstrakteren Abwägungen von Investoren.
Dass der Investor mittels finanziellen Anreizen mit der Gemeinde und den Anwohnern von Drebach kooperieren möchte, hat er am 20.07.21 öffentlich mitgeteilt. Er deklariert die finanzielle Beteiligung der Gemeinden als „Nachhaltige Entwicklung“.
Jedoch haben Wirtschaftsunternehmen grundsätzlich nichts zu verschenken. Das liegt in der Natur der Sache.
Das finanzielle Ausgleichsangebot des Investors an die Kommune verstehen wir als Ausgleichszahlung für die Summe aller zu erwartenden Beeinträchtigungen und Nachteile.
Wir fordern dazu auf, den Ansatz der „Käuflichkeit“ mittels Abfindung standhaft abzulehnen!
Übrigens sehen die Initiatoren am Ende die Entscheidung nicht bei den Bürgern, sondern beim Landratsamt des Erzgebirgskreises!
Um das Bauvorhaben im Landschaftsschutzgebiet durchführen zu dürfen, liegt unter anderem ein Befreiungsantrag bei der Naturschutzfachbehörde unseres Landkreises vor.
Wir möchten Jedermann/-frau dazu ermutigen, sich seine eigene Meinung zur Sache zu bilden. Dazu empfehlen wir auch die Fragen & Antworten vom Info-Abend 20.07.2021 zu lesen:
https://www.juwi.de/infoabend-drebach
Wenn Du auch der Ansicht bist, dass das Vorhaben unverhältnismäßig und unvertretbar ist, dann kannst Du so helfen:
- zeige Deine Meinung in dem Du unsere Protest-Schilder an erlaubter Stelle offen ersichtlich befestigst
- teile unsere Beiträge in den sozialen Medien, damit andere davon erfahren können
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- hilf der BI mit Spenden, um fachliche Expertise zu finanzieren
- wende dich mit Einwänden an das
Landratsamt Erzgebirgskreis Bauamt,
Untere Naturschutzbehörde und Immissionsschutzbehörde Paulus-Jenisius-Straße 24
09456 Annaberg-Buchholz
Gib uns Deine Unterschrift für unserer Unterschriftensammlung.
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Windindustrie gehört nicht ins Heidelbachtal.
Deine BI GEGENWIND im HEIDELBACHTAL
PS: Auch hier bitten wir um Hinweis, sollte die o.g. Einschätzung Fehler beinhalten oder unvollständig sein. Wir korrigieren dies umgehend.